
Wer hat sich nicht schon das ein oder andere Mal überlegt, was er mit auf eine einsame Insel mitnehmen würde, sich gewünscht, auf einer wunderschönen, abgelegenen Insel zu stranden und einfach nur die Natur zu bewundern. Für diejenigen unter Euch, die sich fragen, was die wohl schönsten Insel-Ziele der Welt sind, haben wir hier einen ganz besonderen Zweiteiler. Es folgen: die ersten zehn der schönsten, abgelegensten Inseln auf der Welt.
Ein Paradies im Südpazifik – die Cookinseln
Auf den 15 bewohnten Cookinseln leben etwa 15 000 Menschen, die tagein, tagaus die Wunder des pazifischen Türkiswassers bestaunen dürfen. Der Inselstaat in Polynesien zieht jährlich etwa 100 000 Touristen aus aller Welt an. Auf dem Flughafen von Rarotonga, der größten der 15 Cookinseln, landen täglich Flüge aus Auckland und wöchentlich aus Sydney, Los Angeles und Fiji.
Die Inselgruppe hat den Besuchern neben durchgehend paradiesischen Temperaturen zwischen 20 und 30°C einiges an natürlichen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Bunte tropische Blumen, mystische schwarze Perlen und eine ungeheuer artenreiche Unterwasserwelt lassen Euch fast vergessen, dass es auf diesen Inseln nicht einmal Schlangen oder Spinnen gibt.
Ein Besuch auf den Cookinseln kommt nicht ohne Schnorcheln oder Tauchen aus. Es erwarten Euch Schildkröten, Manta-Rochen, Delfine und Haie. Wenn Ihr lieber auf dem Boot unterwegs seid, bieten die Cookinseln Whale Watching und Bird Watching an.
Das Erbe der Bounty – Pitcairninseln
Wenn es um einsame Inseln geht, dürfen die Pitcairninseln auf keiner Liste fehlen. Obschon nicht vollständig verlassen, bilden die knapp 50 Einwohner die kleinste Jurisdiktion der Welt. Die Inselgruppe besteht aus den vier Inseln Oeno, Henderson, Ducie und Pitcairn – nur Pitcairn ist bewohnt.
Die Geschichte der Bounty-Meuterer prägt bis heute die wichtigsten Touristenattraktionen. So können Besucher zum Bounty-Schiffswrack hinuntertauchen oder durch ein Bounty-Museum spazieren.
Neben einer wunderschönen Küstenlinie, atemberaubender Lagunen und zahlreichen geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten zieht die artenreiche Flora und Fauna naturbegeisterte Touristen auf die Pitcairninseln. Tausende Vogelarten, einschließlich mehrerer seltener Spezies rufen den inneren Ornithologen in Euch wach. Whale Watching ist ebenso angesagt wie das Angeln von Fischerbooten aus.
Eisiges Abenteuer – Bjørnøya (Bäreninsel)
Ihr habt es lieber kälter und windiger? Auf der norwegischen Bäreninsel Bjørnøya übersteigen die Temperaturen selten 4°C, die Wintermonate sind mit durchschnittlich -7°C allerdings erstaunlich human. Das subarktische Klima hat jedoch alle Siedlungen vertrieben, heute halten bloß noch Meteorologen ihre Posten in der Wetterstation.
Aufgrund des harschen Klimas und der Abgelegenheit (die nächste Insel Spitsbergen ist 235km entfernt) wächst hier außer Moos und Schildampfer nur wenig. Auf der Bäreninsel seht Ihr weit und breit keinen Baum.
Stattdessen könnt Ihr Polarfüchse in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, ebenso wie Seehunde, Rotforellen und ab und an auch einen Eisbären. Wenn Ihr Glück habt, erspäht Ihr vielleicht sogar ein Walross.
Auf Bjørnøya könnt Ihr nicht einfach so mit dem Boot anlegen. Polarexpeditionen bieten die einzige Möglichkeit, diese spektakulär einsame Insel zu erkunden. Verschiedene Anbieter fahren den Weg von Tromso nach Spitsbergen ab und machen zwischendurch halt auf der Bäreninsel.
Raues Schottland – St Kilda
Um wunderschöne, abgelegene Inseln zu besuchen, braucht Ihr eigentlich gar nicht so weit zu reisen. Schottland hat einige atemberaubende Inselgruppen, die einen Abstecher wert sind. St Kilda ist eine isolierte Gruppe von vier Inseln, von denen die größte Insel, Hirta, am meisten Besucher anzieht. Forscher gehen davon aus, dass auf dem Archipel zwei Jahrtausende lang Menschen lebten, allerdings vermutlich nie mehr als 180 auf einmal. Mittlerweile setzen sich die Bewohner aus Militärpersonal, Wissenschaftlern und Naturschützern zusammen.
Als eines der sechs schottischen Weltkultur- und -naturerbe legen die Schotten großen Wert auf die Erhaltung der Insel. Hirta lässt sich ausschließlich zu Fuß erkunden, doch bei einer ungefähren Breite von 6km sind alle Ecken der Insel an einem Tag erreichbar.
Zu Fuß sind die spektakulären Klippen und die faszinierende Tierwelt sowieso viel greifbarer. Neben niedlichen Papageientauchern und Zaunkönigen huschen St Kilda Mäuse an Euch vorbei, Ihr seht Sturmvögel ihre Beute aus dem Wasser fischen und mit Raubmöwen kämpfen.
Nach St Kilda gibt es keine planmäßigen Transportsysteme – Ihr könnt lediglich mit organisierten Gruppen anreisen. Es wird im Übrigen davon abgeraten, an den Liefertagen Dienstag und Freitag auf die Insel zu kommen.
Einzigartiger Anblick – Palau
Der ein oder andere von Euch hat sicherlich schon einmal von Palau gehört. Dieser unverwechselbare Inselstaat bietet knapp 18 000 Menschen ein Zuhause. Etwa 250 Inseln im westlichen Pazifik erwecken auf dem Satellitenbild den Eindruck zufälliger grüner Farbtupfer inmitten eines riesigen Ozeans.
Bereits vor 3000 Jahren von philippinischen Migranten besiedelt erlangte Palau erst im Jahr 1994 vollständige Souveränität. Heute bildet der Tourismus den wichtigsten Wirtschaftsfaktor für den Inselstaat. Mal ganz abgesehen von dem überwältigenden Anblick unter Wasser, wo sich ungefährliche Quallen tummeln, hat Palau auch höchst interessante historische Touren zu bieten.
Palau wurde während des zweiten Weltkrieges Teil des Japan – USA-Konfliktes. Touren zu den Schlachtfeldern des zweiten Weltkrieges sind eine beliebte Aktivität unter Geschichtsliebhabern. Bei Höhlenerkundungen und Wasserfall-Dschungel-Wandertouren wird Euch auf Palau sicher nicht langweilig.
Eintauchen in ein Mysterium – Osterinsel
Wenn Ihr Geschichte und Kultur von ihrer packendsten, ergreifendsten Seite aus erleben wollt und dabei an einen der abgeschiedensten Orte der Welt reisen möchtet, ist die Osterinsel Euer nächstes Urlaubsziel.
Bis heute ist die Geschichte der Rapanui nicht vollständig entschlüsselt und womöglich werden die steinernen Gesichter der Moai-Statuen die Geheimisse dieses kleinen und doch so faszinierenden Fleckchen Landes auf ewig für sich behalten.
Für diejenigen unter Euch, die mehr über die Osterinsel und eine Reise dorthin wissen wollen, haben wir hier einen kompletten Osterinsel Urlaubsguide zusammengestellt.
Zurück zu den Wurzeln – Orkney Islands
Die 70 schottischen Orkney Islands blicken auf eine beinahe ungreifbar lange Geschichte zurück. Heute leben knapp 20 000 Menschen auf 20 der 70 Inseln, und eine verkohlte Haselnussschale, ausgegraben 2007, deutet auf Siedlungen seit dem Jahr 6820v.Chr. hin.
Kaum zu glauben eigentlich, werden die Küsten der Orkney Islands doch gemeinhin zu den rauesten Kanten der Welt gezählt. Allein die neolithischen Bauwerke auf dem „Mainland“, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden, zeugen von steinzeitlichen Siedlungen. Nicht verpassen dürft Ihr auf Eurer Reise den Ring von Brodgar, eine 5000 Jahre alte kreisförmige Steinsatzung, die mit 104m einen größeren Durchmesser hat als Stone Henge.
Für die körperliche Betätigung bieten sich Aktivitäten wie Reiten, Tauchen und Naturwanderungen an. Tatsächlich gehören die Küsten Orkneys zu den weltbesten Tauchgebieten.
Wir empfehlen, zwischen April und Oktober nach Orkney zu reisen, da viele der berühmten Kulturstätten den Winter über unzugänglich sind.
Wo Fantasie und Wirklichkeit verschmelzen – Ulleungdo
Wenn Ihr gerade zufällig in Ostasien seid und ein paar Tage übrig habt, um eine einsame Idylle zu erkunden, ist Ulleungdo wie für Euch geschaffen. Die koreanische Insel liegt etwa 120km östlich der koreanischen Küste – es gibt keinen Flughafen auf Ulleungdo. Der einzige Weg, der auf die Insel führt, ist eine siebenstündige Fährfahrt.
Unter Koreanern ein beliebtes Urlaubsziel doch bei ausländischen Touristen praktisch unbekannt bietet diese 10 000 Einwohner Insel aus vulkanischem Ursprung einen atemberaubend bezaubernden Anblick. Die Landschaft wie aus einem unwirklichen Fantasy-Streifen mit steilen Klippen in türkisblauem Meer, im subtropischen Klima sprießen saftig grüne Wälder auf spitzen Steingipfeln.
Inmitten all der Naturschönheit fließt der berühmte Bongnae Wasserfall, die Mineralquelle im Yaksu Park soll heilende Wirkungen haben. Gleich um die Ecke der örtliche Tempel und das Dokdo Museum. Angeln ist auf Ulleungdo übrigens aufgrund der phänomenalen Szenerie ein absolutes Muss!
Zwischen Feuer und Wasser – Montserrat
Wer von Euch mal ein richtiges Abenteuer erleben will, ist auf Montserrat gut aufgehoben. Die karibische Insel ist an ihren weitesten Stellen gerade einmal 16km lang und 11km breit – doch die vulkanischen Aktivitäten auf Montserrat hinterlassen spektakuläre Szenen, die den sensationshungrigen Touristen mehr als zufriedenstellen sollten.
Nachdem der Vulkanausbruch am 18. Juli 1995 die Hauptstadt Plymouth zerstört hat, ist Besuchern der Zugang in die Exklusionszonen grundsätzlich nicht gestattet. Wenngleich sich der Vulkan seit 2010 beruhigt hat, ist die hartgesottene 5000-köpfige Bevölkerung stets auf der Hut gegen erneute Aktivitäten.
Falls Euch nach dem Nervenkitzel bei der Vulkanbootstour nach etwas Entspannung ist, könnt Ihr Euch bei 24-32°C auf einen der leeren Strände legen oder durch die tropischen Wälder wandern. Seekühe, Wale und Delphine lassen sich durch transparente Kajaks beobachten, oder Ihr springt direkt mit Sauerstoffflasche ins Wasser. Und wenn Ihr einmal an der Lebenslust der Bewohner teilhaben wollt, empfehlen wir Euch, am St. Patrick’s Day hinzureisen!
Einmal Captain Jack Sparrow sein – Tobago Cays
Einer der womöglich idyllischsten, fantastischsten und unrealistischsten Orte, die sich die Natur hätte ausdenken können, liegt in den südlichen Grenadinen. Die Tobago Cays, ein Archipel aus 5 kleinen vollständig verlassenen Inseln, haben es spätestens mit den Filmszenen in „Fluch der Karibik“ zu weltweiter Berühmtheit gebracht.
Die himmlisch kristallklaren Lagunen und weitläufigen Korallenriffe sind Heimat für grüne Schildkröten und bunte Fische; Pelikane, Zügelseeschwalben und Leguane leisten Euch Gesellschaft. Weißer Pudersand, Kokosnusspalmen, Agaven und Kakteen ziehen große Zahlen an Touristen an, die meist in organisierten Tagesexkursionen anreisen.
Die bekannten Szenen von Elisabeth Swann und Captain Jack Sparrow wurden auf Petit Tabac gedreht, der möglicherweise klischeegetreusten einsamen Insel auf diesem Planeten. Einen Film müsst Ihr zwar nicht auf den Tobago Cays drehen, dafür solltet Ihr aber unbedingt Kajak fahren, windsurfen oder einfach nur im unwirklich blauen Meer schwimmen.
Eine Insel für den Abenteurer
Egal ob subtropisch oder subarktisch, ob Strand oder Vulkan – die Erde hat für jeden von Euch die richtige abgelegene Insel. Und wenn Ihr in unserer ersten Auswahl noch nichts gefunden habt, wartet auf unseren zweiten Teil – mit 10 weiteren unvergesslichen Inselabenteuern.
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